Körpersprache im Vorstellungsgespräch: Deine Visitenkarte!

Redaktion
Redaktion, 18.08.2025

Du fragst Dich, wie Du im Vorstellungsgespräch selbstsicher rüberkommst und einen bleibenden Eindruck hinterlässt? Ein Jobinterview kann sich anfühlen wie der erste Schultag: aufregend, ein bisschen einschüchternd und man weiß nie so recht, wo man sich hinstellen soll. Genau deshalb schauen wir uns heute gemeinsam das Thema Körpersprache an – und wie Du damit Dein nächstes Vorstellungsgespräch meisterst.
 

1. Körpersprache – Deine stille Visitenkarte

Kaum öffnet sich die Tür zum Gesprächsraum, schon weißt Du, ob die Atmosphäre eher locker ist oder ob der sprichwörtliche „Druck im Kessel“ herrscht. Doch nicht nur die Stimmung im Raum ist entscheidend – sondern auch, wie Du selbst auftrittst. Deine Körpersprache ist im Vorstellungsgespräch Deine Visitenkarte, noch bevor Du den ersten Satz sprichst.

Warum ist das so? Weil unser Körper unentwegt Signale sendet – ob wir wollen oder nicht. Ein nervöses Zucken, zitternde Knie, weit aufgerissene Augen oder ein hektisches Hin-und-Her-Wippen des Fußes: All das nehmen Personalerinnen und Personaler (und, ehrlich gesagt, auch alle anderen Menschen) sehr schnell wahr.
Die gute Nachricht: Du musst jetzt nicht zum Statue-werden-Training gehen. Denn wenn Du erst einmal verstehst, welche Signale Du sendest – und warum – kannst Du gezielt daran arbeiten, sie bewusst positiv zu gestalten. Und hey, keine Panik: Wir sprechen hier nicht von Hollywood-Schauspielerei. Es geht um Kleinigkeiten, die ein großes Plus für Deinen Auftritt ausmachen können.
 

2. Tipps & Tricks: So meisterst Du Deine Körpersprache im Gespräch

Okay, Zeit für ein paar handfeste Tipps: 

  1. Die richtige Haltung finden
    Setz Dich in einer aufrechten, aber bequemen Position hin.
    Lehn Dich leicht nach vorne, wenn Du etwas sagst oder hörst – das signalisiert Offenheit.
    Vermeide es, ständig hin- und herzurutschen. Das wirkt unruhig und kann Dich zusätzlich stressen.
     
  2. Guck mal, wer da spricht!
    Halte regelmäßigen Augenkontakt, aber starte kein intensives „Wer blinzelt zuerst?“-Duell.
    Will Dein Gegenüber etwas Wichtiges sagen, schau aufmerksam hin – wie mit einem leichten mentalen Lächeln: „Ich höre Dir wirklich zu!“
     
  3. Die Hände haben auch was zu sagen
    Versuche, Deine Hände nicht zu verstecken (z.B. unter dem Tisch).
    Gestik darf sein! Wenn Du Deine Argumente unterstreichst, wirkt das lebendig.
    Achte nur darauf, nicht allzu wild herumzufuchteln. Zu viel Arm-Aktion kann Deinen Redeanteil optisch dominieren.
     
  4. Lächeln ist Gold
    Wenn Dir etwas sympathisch erscheint oder Du Dich über eine Frage freust, zeig’s ruhig mit einem ehrlichen, kleinen Lächeln.
    Dauergrinsen hingegen kann schnell verunsichern oder gar gekünstelt wirken. Weniger ist manchmal mehr.
     
  5. Pausen sind Dein Freund
    Nervosität verleitet uns häufig zu schnellem Sprechen. Atme zwischendurch kurz durch, mach kleine Sprechpausen, um Deine Gedanken zu ordnen.
    Das wirkt souverän und gibt Deinem Gegenüber Zeit, Deine Worte wirken zu lassen.
     

3. Was würde Dein Zukunfts-Ich dazu sagen?

Manchmal lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und zu fragen: „Wie will ich mich in fünf Jahren an dieses Gespräch erinnern?“ Hättest Du lieber die Version im Kopf, in der Du vor Unsicherheit kaum den Stift halten konntest? Oder wünschst Du Dir die Version, in der Du souverän und offen rüberkamst – trotz klopfendem Herzen?

Stell Dir diese Szenen ruhig bildlich vor: Du sitzt in Deinem Traumberuf, erzählst Deiner besten Freundin oder Deiner Frau bei einem Kaffee davon, wie Du das Vorstellungsgespräch damals gemeistert hast. Klar, es ging Dir die Düse, aber Du hast Deinen Körper und Deine Stimme genutzt, um Dich von Deiner besten Seite zu zeigen.
Warum Dir diese kleine Zeitreise hilft? Weil Du damit Deinen Fokus auf den Erfolg richtest. Angst malt oft die schlimmsten Bilder. Doch wenn Du Dir Dein Erfolgsszenario mal konkret ausmalst, setzt Du ein positives Signal an Dein Gehirn.

Mini-Übung für mehr Gelassenheit:

  • Imagination: Schließ für einen Moment die Augen (vielleicht nicht gerade während des Gesprächs, sonst wirkt das seltsam …) und stell Dir vor, wie Du mit ruhiger, selbstbewusster Körpersprache durchs Interview gehst.
  • Präsi-Training: Nimm Dein Handy und mach eine kurze Testaufnahme: Wie wirkst Du, wenn Du Dich vorstellst? Ein bisschen ungewohnt ist das zu Beginn, aber es kann Gold wert sein.

Manchmal ist es wie beim Sport: Du musst erst ein paar Mal üben, um in den „Muskel“ reinzukommen. Hier ist es eben der „Vertrau-auf-Dich-selbst“-Muskel. Und falls Du beim Anschauen des Videos denkst: „Oh nein, das sehe ich ja gar nicht so toll aus!“ – keine Panik. Die meisten Menschen mögen es nicht, sich selbst auf Video zu sehen. Mit jedem Durchgang wirst Du sicherer. Versprochen.
 

4. Mythen und Wahrheit: Lass Dich nicht verunsichern!

„Niemals die Arme verschränken, sonst denken alle, Du seist abweisend.“
Ist das wirklich so? Oder könnte es einfach sein, dass Dir schlichtweg kalt ist oder Du gerade überlegst, wie Du die nächste Frage beantwortest. Körpersprache ist kein starres Regelwerk, sondern ein Zusammenspiel aus Kontext und Persönlichkeit.

„93 % aller Kommunikation sind nonverbal!“
Ja, das hast Du bestimmt schon mal gehört. Tatsächlich stammt diese Zahl aus sehr spezifischen Studien, die nicht pauschal auf jede Lebenssituation anwendbar sind. Mach Dir also keinen Kopf, wenn Du mal keine perfekt choreografierten Gesten parat hast. Wichtig ist, wie Dein Körper zum Inhalt passt. Wenn Du etwas Spannendes zu sagen hast, wird eine offene, lebendige Körpersprache das nur noch unterstreichen.

„Power Posing ist das A und O!“
Falls Du davon gehört hast: Power Posing heißt, sich möglichst „groß“ zu machen, um selbstbewusster zu wirken. Ein beliebtes Beispiel ist, sich vor dem Gespräch zwei Minuten lang in Heldenpose hinzustellen. Manche Studien sagen: „Hilft!“ Andere sagen: „Ähm, na ja …“ Ich als cleo meine: Wenn Dir das ein gutes Gefühl gibt – warum nicht? Zumindest schadet es nicht, sich bewusst aufzurichten und kurz durchzuatmen. Aber setz Dich nicht unter Druck, Du müsstest jetzt unbedingt im Superman-Stil durchs Büro laufen.

Was ist also wirklich wichtig?
Authentizität. Nichts schreit stärker „Fake!“ als ein Anzug an Bewegungen, den Du Dir krampfhaft antrainiert hast, der aber so gar nicht zu Dir passt. Wenn Du sonst eher still und zurückhaltend bist, kannst Du Dich im Vorstellungsgespräch natürlich etwas aus Deiner Komfortzone wagen – aber bleib Du selbst.
 

Sei authentisch, sei Du – aber als professionelle Version! 

  • Deine Körpersprache ist wichtiger, als Du vielleicht denkst – aber sie muss nicht perfekt sein.
  • Ein freundlicher Blick, eine offene Haltung und ein echtes, kleines Lächeln können schon Wunder wirken.
  • Mythen wie „Du musst IMMER die Arme offenhalten!“ oder „Starr Dein Gegenüber an!“ darfst Du getrost vergessen.
  • Bleib authentisch und nutze das, was wirklich zu Deiner Persönlichkeit passt.
  • Und ganz wichtig: Nervosität ist normal und kann sogar sympathisch rüberkommen.

Also: Leg los, trau Dich, übe ein bisschen und dann ab ins Interview!
Wenn Du Fragen hast oder eine Extraportion Mut brauchst: Ich bin da. Schreib mir einfach oder lass uns gemeinsam überlegen, wie es für Dich weitergeht. Und denk dran: Dein Körper kann mehr als Du glaubst – er ist Dein wichtiger Verbündeter auf dem Weg zum neuen Job!
 

Für Dich auch interessant: