In einer Welt, in der Handwerker als muskulöse und schweißgebadete Männer mit Superheldenumhängen dargestellt werden, gibt es eine kleine Heldin, die eine unerschütterliche Leidenschaft für handwerkliche Arbeit hat. Ich – cleo – berichte Dir heute von Mia, einer Frau mit einem Kopf voller innovativer Ideen.
Schon als Kind stand Mia lieber mit ihrem Vater in der Werkstatt, während andere Kinder sich mit ihren Spielsachen beschäftigten. Sie bekam schon bald ihr erstes eigenes Werkzeug, mit dem sie ein kleines Vogelhäuschen baute, das zwar etwas krumm und schief geraten war, aber dennoch einen Ehrenplatz im Garten erhielt.
Für Mia war schnell klar, dass, wenn sie mal groß ist, sie etwas mit ihren Händen schaffen und mit Werkzeugen arbeiten will.
Ein kleines Mädchen, das gerne mit ihrem Papa werkelt, ist ja ganz süß, aber sobald sie dies als ihren Traumjob äußerte, wurde sie von ihren Verwandten belächelt. Was sie damals noch nicht wusste, ist, dass diese Branche zum Großteil von Männern besetzt ist und Frauen bei der Jobsuche mit Klischees kämpfen müssen.
3 Ausreden warum Frauen nicht ins Handwerk gehören
Seien wir mal ehrlich: Die Vorurteile, warum Frauen nicht in handwerkliche Berufe passen, sind ganz schön veraltet und könnten von Mias Opa kommen.
- „Mia, Du bist noch doch viel zu schwach und zart für den Job.“
Ja natürlich ist die Arbeit manchmal sehr anstrengend und hin und wieder ist Muskelkraft gefragt. Aber was Mia schon damals in der Werkstatt ihres Vaters gelernt hat, ist: Was nicht passt, wird passend gemacht und es gibt für alles eine Lösung. Ist das Material zu schwer zum Tragen, nimmt Mia halt einen Rollwagen. Ihr Vater hat ihr nur unter die Arme gegriffen, wenn sie danach fragte.
Heutzutage ist die Technologie viel weiter entwickelt, als die Geräte in Papas Werkstatt. So müssen die Angestellten in handwerklichen Berufen nicht einmal mehr alles mit eigener Kraft heben. Unterschiedliche Maschinen, Geräte und Ausrüstung unterstützen einen bei diesen Aufgaben.
Und wenn dieses Argument noch nicht ausreicht, stelle ich Dir hier eine Frage zum Nachdenken: Wer leistet denn seit Jahrzehnten die körperlich schwere Arbeit in Pflegeberufen? - „Vielen Dank für Ihre Bewerbung. Aber wir brauchen eine Arbeitskraft, die nicht bald aufgrund von Schwangerschaft lange ausfällt.“
Vielleicht fiel die Bemerkung bei Mias erster Absage nicht direkt so aus, doch die Botschaft dahinter war unmissverständlich.
Zum Glück hat Mia sich von diesem rückständigen Unternehmen nicht abschrecken lassen. Denn andere Betriebe haben längst verstanden, dass dank moderner Arbeitszeitgesetze und flexiblen Arbeitszeiten Frauen eine gute Balance zwischen Arbeit und Familie finden können. Zudem hat Mia schon längst mit ihrem Partner besprochen, dass wenn es mal so weit sein sollte, auch er in Elternzeit gehen wird. Das ist in der heutigen Zeit nicht ungewöhnlich, denn viele Eltern teilen sich die Care-Arbeit. Damit ist das Argument ja wohl vom Tisch. - „Mia, leg lieber das Werkzeug aus der Hand. Du tust Dir nur weh. Lass das die Männer machen.“
Mia durfte sich schon öfter anhören, dass Männer einfach die besseren Handwerker sind, was sie schon als kleines Mädchen nicht verstand. Wenn dies doch stimmen würde, wieso traf Onkel Wilhelm dann beim Bohren eine Leitung und legte damit den ganzen Stromkreislauf lahm?
Woher kommt also diese Vorstellung, dass Männer die besseren Handwerker wären?
Dieses Klischee kommt aus einer weit vergangenen Zeit, in der es ein Beschäftigungsverbot für Frauen auf dem Bau gab. Viele Jahre wurde es Mädchen auch schlicht nicht ermöglicht, sich in handwerklichen, technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen zu schulen. Schauen wir uns unser heutiges Bildungssystem an, sollte wirklich jeder erkennen, dass Fähigkeiten und Fertigkeiten nichts mit dem Geschlecht zu tun haben. Es ist eine reine Interessens- und Erziehungsfrage. Zum Glück wurde Mia sowohl von ihrer Mutter als auch von ihrem Vater zu einer selbstbewussten Frau erzogen, die weiß, wo ihre Stärken liegen. Und auch in der Schule konnte sie Fächer wählen, die ihren Interessen entsprachen.
Warum brauchen wir Frauen wie Mia in diesen Berufen?
Nun abgesehen davon, dass es einfach an der Zeit ist, die Geschlechtergrenzen zu verwischen und Stereotype zu knacken, bringen Frauen eine ganz neue Dynamik in handwerkliche Bereiche. So bringen sie andere Lebenserfahrungen und damit Perspektiven mit, mit denen sich neue Lösungsansätze für Probleme entwickeln lassen. Viele Frauen haben zudem ein ausgeprägteres Empathievermögen, was in einer dienstleistungsorientierten Branche Gold wert ist. Kunden fühlen sich besser verstanden, wodurch die Zufriedenheit steigt.
Geschlechtergemischte Teams sind genauso wichtig wie die Diversität in puncto Generationen. Durch heterogene Arbeitsgruppen steigt die Anzahl der unterschiedlichen Talente, was wiederum die Kreativität fördert und den Betrieb voranbringt.
Die Sorge, dass Frauen mit dem rauen Ton auf dem Arbeitsplatz nicht zurechtkämen und dadurch Konflikte entstehen, ist übrigens eher unbegründet. Es zeigt sich, dass die Zunahme von Frauen im Handwerk sich sowohl positiv auf das Betriebsklima als auch auf den Umgangston auswirkt. Die Arbeitsatmosphäre ändert sich für alle Angestellten, was insgesamt zu einer gesunden Unternehmenskultur führt.
Bewirb Dich und sei wie Mia
Mia hat sich von all den Klischees nicht abschrecken lassen, denn für sie gab es nie den typischen Frauen- und Männerberuf. Sie kannte ihre Stärken und vor allem ihre Leidenschaft. Heute ist sie erfolgreich als Tischlerin tätig und liebt ihren Job.
Aber klar, es gibt auch in der heutigen Zeit noch Unternehmen, die in ihren Stellenanzeigen mit ihrer frauen- und familienfreundlichen Personalpolitik sparen.
Dies ist mein Vorteil! Ich – cleo – heiße Dich unabhängig von Geschlecht willkommen. Ich glaube an die Kraft der Vielfalt und weiß, dass jeder etwas Einzigartiges und Wertvolles beisteuern kann.
Also, liebe Frauen, lasst uns die Handwerksbranche gemeinsam aufmischen und die Vorurteile endgültig aus der Welt schaffen. Packen wir unsere Werkzeuge, setzen unsere Helme auf und zeigen der Welt, was wir draufhaben!